Dr. A. T. Still begründete vor über 120 Jahren in den USA die Osteopathie ( von altgr. Osteon.“Knochen“ pathos, „Leiden“) als eine ganzheitliche, manualmedizinische Therapie. Das Heilen durch Handgriffe an der Wirbelsäule und den Extremitäten entwickelte er zu einer Kunst und in der am 30.10.1884 gegründeten Schule in Kirksville USA, baute er diese Kunst zu einer lehrbaren Wissenschaft aus, die, so Still, nicht ohne detaillierte Kenntnisse in Anatomie, Physiologie und Biomechanik sowie einem tiefgreifenden Verständnis ihrer Wechselwirkungen funktionieren kann.

Die osteopathische Lehre entwickelte sich bis heute kontinuierlich weiter, indem feinste Techniken zur Behandlung des Viszeralen Systems (inneres Organsystem) und des Craniosakralen Systems (Schädelknochen, Kreuzbein, Nervensystem) integriert wurden. Dabei erfolgt die Behandlung von Beginn ausschließlich mit den Händen.

Die Aufgabe des Osteopathen ist es, die Ursache der Beschwerden des Patienten, (die Indikationen osteopathischer Behandlung gleichen im Grunde denen der Chiropraktik) zu finden und so zu behandeln, dass der Körper die Möglichkeit erhält, sich selbst zu heilen (Selbstheilungskräfte des Körpers).

In Deutschland etabliert sich die Osteopathie immer mehr, nicht zuletzt wegen des großen Heilungserfolges. Bei einer fünfjährigen Ausbildung zum Osteopathen an einer anerkannten Schule mit einer sich anschließenden erfolgreichen Abschlussprüfung sowie einer Mitgliedschaft des Osteopathen in einem Verband übernehmen schon seit längerem private Krankenkassen aber auch gesetzliche Krankenkassen, letztere mit einem gewissen Anteil, die osteopathische Behandlung.

In den USA und vor allem in England, Belgien und Frankreich zählt die Osteopathie bereits heute zu den anerkannten Medizinrichtungen.